Damit haben wohl die wenigsten gerechnet: Rogue hat sich im Finale der League-of-Legends-Liga LEC klar mit 3:0 gegen den Titelverteidiger G2 Esports durchgesetzt. Der eigentliche Außenseiter zeigte sich im wichtigsten Spiel der Saison in bester Verfassung und holt damit zum ersten Mal den europäischen Meistertitel.
«Ich war immer in der Position, wo ich über einen Sieg im Finale geträumt habe. Aber nach so vielen Versuchen kann ich endlich sagen: Ich bin ein Gewinner» sagte Rogues Andrei «Odoamne» Pascu im Interview nach dem Spiel.
«Diese Reise hat bei uns so vieles bewirkt. Ich denke, in Berlin hätten wir schon gegen Fnatic klar mit 0:3 verloren. Ich könnte mir keine besseren Teamkollegen wünschen.» Der Toplaner, der sichtlich zu Tränen gerührt war, gewann im siebten Jahr seiner Karriere seinen ersten großen Titel.
Trotz Favoritenrolle für G2: Rogue bestimmt Spiel
Nach einem klaren 3:0 in der Upper Bracket für G2 war es das zweite Duell der beiden Teams. Nicht zuletzt deswegen galt G2 als Favorit, und wurde auch von allen Analysten der offiziellen Übertragung als Sieger vorausgesagt.
Doch schon das erste Spiel entwickelte sich deutlicher als erwartet. Rogue leistete sich trotz des starken Gegners kaum Fehler, und spielte einen frühen Vorsprung zur Führung aus. Angeführt wurde das Team dabei von einer starken Leistung des Botlaners Markos «Comp» Stamkopoulos, dem sein bereits dritter Pentakill der Saison gelang.
G2 wirkte im zweiten Spiel zunächst verbessert, doch es dauerte nicht lange, bis Rogue die wichtigen Kämpfe wieder für sich entschied. Das Team sah bereits wie der sichere Sieger aus, bis ein verlorener Teamkampf fast noch den Ausgang der Serie komplett veränderte. G2 drang in Überzahl in die gegnerische Basis vor, verpasste den Sieg dort jedoch knapp und blieb in den folgenden Kämpfen chancenlos.
LEC-Finale: G2 bleibt auch im letzten Spiel chancenlos
Noch wäre es nicht zu spät für einen «Reverse-Sweep» von G2 gewesen, doch Rogue konnte erneut eine frühe Führung einsammeln. G2 leistete kaum noch Gegenwehr, und Rogue krönte sich zum ersten Mal in der Geschichte der Organisation zum Meister.
Für den schwedischen Midlaner Emil «Larssen» Larsson war es noch dazu ein Sieg auf heimischen Terrain. «Vor all diesen Leuten fühlte es sich einfach angenehmer an. Es war, als hätte ich auf den richtigen Moment für meinen ersten Titel gewartet», sagte er nach dem Spiel.