Verluste bei Onlinecasinos und virtuellem Automatenspiel (Slots) erstatten lassen
Kann ich mir Verluste beim Onlinecasino erstatten lassen?
Seit dem 1. Juli 2021 gilt in Deutschland der neue Glücksspielstaatsvertrag, der Online Gambling (Online-Poker und virtuelles Automatenspiel) mit einer deutschen Erlaubnis zulässig macht. Zuvor war Online-Glücksspiel in Deutschland verboten. Wer sein Angebot in Deutschland platziert und hiesige Spielerinnen und Spieler zugelassen hat, machte sich strafbar. Der Markt boomte dennoch, auch weil das Gros der Anbieter über eine Malta-Lizenz nach EU-Recht verfügten und sich aus diesem Grund in Deutschland in gewisser Weise sicher fühlten.
Verboten bleibt aber verboten und wer sein Angebot nicht ausreichend davor geschützt hat, dass sich auch Spielende aus Deutschland registrieren und spielen können, muss mit Verfahren rechnen, in denen Spielende ihre hohen Verluste erstattet haben wollen.
Zuletzt hat das Oberlandesgericht Frankfurt/Main einer Klägerin recht gegeben, die ihre rund 12.000 Euro Verlust beim Onlinecasino zurückerstattet haben wollte (Quelle: SPON).
Vor etwa zehn Monaten hat auch das OLG München ein illegales Onlinecasino mit Sitz auf Malta dazu verurteilt, einem Spieler Verluste in Höhe von 14.230 Euro zu erstatten (Az.: 31 O 16477/20). Die Berufung wurde mit der Einschätzung des Gerichts auf mangelnde Erfolgsaussichten im November 2021 zurückgewiesen (Az.: 5 U 549/21). (Quelle: Anwalt24.de)
Auf der Website von Anwalt24.de ist auch zu lesen, dass sich jetzt auch zahlreiche Oberlandesgerichte (OLG) den Entscheidungen der Landgerichte anschließen und Spielenden mit Verlusten bei illegalen Anbietern eine Erstattung dieser Verluste zusprechen.
Ob jetzt eine echte Klagewelle erfolgen wird, bleibt abzuwarten. Auch vor dem Hintergrund, dass sich eine Klage sehr häufig wegen weniger hundert Euro nicht lohnt.
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