Grün macht glücklich!

Grün macht glücklich!
Foto: Symbolbild Wald / pixabay jplenio

Die Nützlichkeit des Waldes - Glück in der Natur

Wir Deutschen lieben den Wald.

Kein Wunder, dass uns das Waldsterben in den 1970ern im Herz und in der Seele wehtat und die Aufforstung ein zentrales Bedürfnis in der Gesellschaft geworden ist. Seit einiger Zeit nun wird auch wieder erforscht, wie nützlich der Wald für den Menschen ist. Dabei haben Wissenschaftler schon erstaunliche Funde gemacht.

Dass es gut für uns ist, draußen zu sein, ist wohl den meisten bekannt. Der Stubenhocker gilt allseits als kränklich oder unglücklich, der Naturbursche als gesund und lebensfroh. Doch was die Natur wirklich für heilende Kräfte für den menschlichen Körper parat hält, das wissen seit dem Siegeszug der modernen Wissenschaft nur wenige.

Erst in den letzten Jahren ist es in der westlichen Medizin wieder wichtiger geworden, den Einfluss der Natur auf den Menschen zu untersuchen, insbesondere mit Hinblick auf den Kampf gegen sogenannte Zivilisationskrankheiten. Meer und Berge, Kälte und Hitze, Trockenheit und Feuchtigkeit – all diese Umweltbedingungen werden immer mehr Thema wissenschaftlicher Studien. So haben es sich zum Beispiel japanische Forscherteams zur Aufgabe gemacht, die heilende Wirkung des Waldes zu ergründen. Dabei sind sie bereits auf beachtliche Ergebnisse gestoßen.

Der Wald versorgt unseren Körper mit sogenannten natürlichen Killer-Zellen. Diese sind dafür verantwortlich, uns gegen Infektionen und Zellwucherungen zu schützen. Sie unterstützen also unsere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten aller Art – von der harmlosen Erkältung bis hin zum gefährlichen Tumor. Und der Wald hilft nicht nur unserem Immunsystem auf die Sprünge, sondern ist auch ein wahrer Glücksbringer. Denn Waldaufenthalte tragen dazu bei, statt Adrenalin und Cortisol mal wieder Endorphine und Serotonin auszuschütten.


Mit anderen Worten: im Wald kann man seinen Stress gegen Freude eintauschen.


Dazu haben die Japaner bereits in den 80ern eine entsprechende Therapiemethode für Depressionen und Angststörungen entwickelt: „Shinrin-Yoku“ (zu Deutsch: Waldbaden). Sie wird jedoch nicht nur bei Patienten verwendet, sondern ist jedem geraten, der sich einfach mal wieder ein bisschen um sich kümmern möchte.

Ein einfacher Waldspaziergang erhellt also das Gemüt. Ein einfacher Waldspaziergang? Nun, Waldbaden ist ein bisschen mehr als der sonntägliche Nachmittagsausflug mit der Familie. Beim Waldbaden wird zusätzlich auf den meditativen Aspekt wertgelegt. So wird zum Beispiel empfohlen, das Handy abzuschalten, die Zeit ein bisschen aus dem Auge zu verlieren und kein Ziel zu haben. Manche bestehen außerdem darauf, dass nicht geredet werden sollte.

Ziel dessen ist, dass man sich tatsächlich im Jetzt befindet und den Wald mit seiner Vielfalt ganz in sich aufnimmt. Beobachte seine Bewohner! Achte auf die Geräusche! Genieße den Geruch! Für einige ist ein solches Erfahren der Natur der Beweis, Teil eines großen Ganzen zu sein. Für andere stärkt sich so der Glaube an das Göttliche oder das Schicksal. Für fast alle ist es ein großartiges Erlebnis, geprägt durch ein Gefühl von Freiheit, Erleichterung und Zufriedenheit. Und für die, denen Waldbaden ein bisschen zu viel des Guten ist, reicht auch der klassische Spaziergang durch den Wald.

Aber egal, ob Waldbaden oder einfach nur ein kleiner Spaziergang: Sachsen bietet mehr als genug beschauliche und naturbelassene Wälder, in die es sich lohnt, mal einen Ausflug zu machen. Sei es das hügelige Vogtland mit seinen Mooren und Mischwäldern, die Sächsische Schweiz mit zerklüftetem Sandstein und mystischen Wasserfällen oder das Zittauer Gebirge, das kleinste Mittelgebirge Deutschlands – in Sachsens Wäldern kommt man immer auf seine Kosten. Überzeugen Sie sich selbst!

Schon gewusst? Bäume unterhalten sich. Mithilfe von Botenstoffen tauschen sie Informationen über Ihre Umgebung aus.