Im großen Glücksinterview sprechen wir mit Vivian Honert-Boddin, der Geschäftsführerin des Leipziger Opernballs. Sie spricht über das große Glück, den Leipziger Opernball bereits seit 13 Jahren organisieren zu können und freut sich über den großen Zuspruch der Gäste. Die studierte Literaturwissenschaftlerin ist seit Jahren in der Eventbranche tätig, im Jahr 2007 übernahm sie die Geschäfte des Balls.
Wie Ihre Frage ja schon impliziert – Glück ist etwas sehr Individuelles und hat keinen Anspruch auf Objektivität. Außer vielleicht das Glück, gesund zu sein, was derzeit einen ganz anderen Stellenwert bekommen hat – denn Gesundheit ist nicht mehr der Normalzustand. Man wird sich ihrer plötzlich ganz anders bewusst. Ich glaube, Glücksempfinden zudem ist etwas sehr Situatives und ändert sich, so wie auch ich mich ändere. Es gibt nicht den ultimativen Glücksauslöser. Es wäre schön, wenn es den gäbe. Glück sozusagen auf Knopfdruck. So etwas würde das Leben sicher leichter machen. Ich kann zum Beispiel großes Glück in der Natur empfinden. Beim Anblick von Blumen, einer schönen Landschaft oder eines Sonnenuntergangs durchströmt mich ein Glücksgefühl. Oder in einem wundervollen Konzert. Musik kann mich glücklich machen. Aber sicher passiert das vor allem in Situationen, in denen ich ohnehin glücklich bin. Denn Glück hat für mich sehr viel mit der inneren Balance zu tun. Ich glaube, nur wenn ich innere Stärke und Ausgeglichenheit spüre, kann ich auch wirklich glücklich sein. Der wichtigste und beständige Faktor für mein Glück sind natürlich die Menschen, die mir nahe sind.
Das schließt direkt an das zuletzt Gesagte an. Die Menschen in meinem Leben sind mein größtes Glück. Es hat mit tiefen Gefühlen und intensiven Kontakten zu tun, mit gemeinsamem Erleben und Verantwortung, die man füreinander übernimmt. Glück schenken und geschenkt bekommen.
Auf jeden Fall. Tanzen ist eine der ältesten Ausdrucksform der Menschen und eine Wohltat für die Seele. Besonders schön kann man das bei Kindern sehen, die ihre Lebensfreude im Tanz ausdrücken. Nicht umsonst wird Tanzen auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Tanzen entspannt und macht glücklich, ganz besonders natürlich als Gemeinschaftserlebnis. Meiner Meinung nach sollte viel mehr getanzt werden.
Ich habe das große Glück, schon seit mehr als 10 Jahren für Leipzig diesen Ball organisieren zu dürfen. Und es macht mich immer wieder froh, den großen Zuspruch der Gäste und ihre Freude am Ballabend selbst zu erleben. Wir widmen den Leipziger Opernball in jedem Jahr einer Partnerstadt oder einem Partnerland von Leipzig und hatten schon Gäste aus China und Israel, aus den USA und Russland, aus der Ukraine, Italien, Frankreich, den Niederlanden – um nur einige zu nennen. Das Schöne daran ist, dass wir auf diese Weise die Gelegenheit haben, mit Menschen aus der ganzen Welt gemeinsam zu musizieren, zu tanzen, kulinarische Besonderheiten der jeweiligen Länder zu erfahren und uns so besser kennen zu lernen und eventuell existierende Vorurteile abzubauen. Das ist in der heutigen Welt doch ganz wichtig. Dass wir einen kleinen Beitrag dazu leisten können, die Menschen näher zueinander zu bringen, macht mich Jahr für Jahr sehr glücklich. Genauso wie die Tatsache, dass wir mit unserer Tombola die Stiftung „Leipzig hilft Kindern“ unterstützen können.
Ja, ich war einmal in St. Maxime, einer kleinen Stadt an der Côte d’Azur, in einem Spielcasino. Es war ein spontaner Einfall gemeinsam mit Freunden. Wir haben uns gut amüsiert.