Nicht nur in der aktuellen Zeit ist es wichtig, füreinander da zu sein. Einander zu helfen und Menschen in Not oder in speziellen Ausnahmesituationen zu unterstützen, ist nicht nur für die Betroffenen sehr wertvoll. Wer hilft, trägt zum Glück seiner Mitmenschen bei und steigert dadurch auch das eigene Glücksgefühl.
André Gide (1869-1951), Schriftsteller
Die oftmals abhanden gekommene Verbundenheit kommt in Notsituationen wieder zum Vorschein. Sowohl Betroffene, als auch Helfende können sich in diesen Momenten ineinander hineinversetzen. Im Alltag fehlt diese Zusammengehörigkeit oft.
Zu wissen, dass andere Menschen ganz selbstlos helfen, ruft Dankbarkeit hervor. Häufig sind es sogar unbekannte Personen, die von sich aus ihre Hilfe anbieten. Alle Unterschiede scheinen dabei unwichtig und das Mitgefühl ist da. Beide Parteien profitieren davon. Der Mensch in Not sieht die Hilfe nicht als selbstverständlich und ist über die schnelle Unterstützung mehr als dankbar, während sich der Helfende gebraucht gefühlt. In nur wenigen anderen Momenten empfinden wir einen solchen Zusammenhalt.
Erst dann spüren wir wieder, was Hilfe bewirken kann. Das Selbstwertgefühl steigt und macht alle darauf aufmerksam, dass auch kleine Taten etwas Großes bewirken können. Ein echtes DANKE ist oftmals viel mehr Wert, als ein extravagantes Geschenk. Zu spüren, dass die Hilfe einem anderen Menschen Mut und Halt gegeben hat, ist großartig und der Körper senkt dadurch sogar den Stress. Dafür sind die Hormone Dopamin und Serotonin zuständig.
Dopamin steigert die Motivation, während Serotonin das Belohnungssystem anspricht.
Viele freiwillige Helferinnen und Helfer berichten von einem weniger stressigen Leben. Der angeborene Altruismus kommt ihnen also selbst zu Gute.
In Sachsen gibt es viele ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie helfen, wann und wo immer sie können. Die Motivation dahinter basiert auf Altruismus - also dem Gegenteil von Egoismus. Die philosophische Idee dahinter wurde von Augustus Comte definiert. Helfen ist eine angeborene Eigenschaft, die ganz selbstlos und automatisch passiert. Mit zunehmendem Alter und (leider auch nicht so schönen) Erfahrungswerten, wird der Altruismus manchmal in den Hintergrund gerückt. Dabei handelt es sich lediglich um die altbewährte ehrliche Freundlichkeit, die mit ebenso ehrlicher Dankbarkeit gewürdigt wird.
Im Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. arbeitet etwa 60.000 Kameradinnen und Kameraden - darunter auch viele ehrenamtlich Mitarbeitende. In Zusammenarbeit mit Sachsenlotto wurde im Jahr 2021 die Aktion "Rettungsgasse" ins Leben gerufen. Seither wird an vielen Orten rund um die Autobahnen darauf aufmerksam gemacht, wie im Notfall eine Rettungsgasse zu bilden ist. Die Aufklärungskampagne informiert darüber, wie wichtig es ist, in solchen Situationen Bescheid zu wissen, damit die Einsatzkräfte immer rechtzeitig vor Ort sein können. Dabei ist die Mitarbeit von allen Beteiligten gefordert.
Der eigene Altruismus kommt immer dann zum Tragen, wenn Mitgefühl und Sicherheit die Beziehung prägen. Wer sich in die andere Person hineinversetzen kann, zeigt Mitgefühl und hilft, und löst bei dem anderen ein Sicherheitsgefühl aus. Eine Verbundenheit entsteht. Für viele Ehrenamtliche ist die Investition wesentlich geringer, als die Dankbarkeit, die sie dadurch empfangen. Getreu dem Motto:
Albert Schweitzer (1875-1965), Arzt und Philosoph